124 – Navajo Field
Er war ein Mann von etwa vierunddreißig Jahren, mittelgroß, mit einem schmalen, ausgemergelten Gesicht, das durch eine Hasenscharte entstellt wurde, die er durch einen dünnen Schnurrbart nur schlecht verdeckte.
Seine Augen waren grau und wirkten leblos und undurchsichtig. Es waren die glanzlosen Lichter eines gefühlskalten Menschen.
Der graue flachkronige Stetson saß ihm weit aus der Stirn heraus und schien ihm hinten unablässig auf den Rockkragen zu stoßen. Sein strähniges, unsauberes, aschblondes Haar hing ihm weit über die Ohren und hinten weit bis in den Hals hinein. Er trug ein ehemals gelbliches Halstuch und ein graues Kattunhemd, dazu einen vielfach mit Flicken besetzten grauen Stoffrock. Die gleichartige Hose steckte, ganz gegen die Gewohnheit der Männer dieser Gegend, unten in den halbhohen Schäften der Stiefel. Um die Jacke herum hatte er einen alten Waffengurt hängen, der tief über dem linken Oberschenkel einen großen vierundvierziger Revolver hielt.
Sein Pferd war ein Rotschimmel, der seinem Herrn auf eine seltsame Weise glich. Auch er war mager, klapprig, hatte einen verformten Schädel und eine zottige, unsaubere Mähne.
Jeff Baines stammte aus Rio Blanco, jener kleinen Bergstadt hoch oben an den Westhängen des White River Plateau.
Es schien ein Zufall zu sein, daß er ausgerechnet an jenem Morgen in die Stadt Shoshone kam, an dem der Marshal Earp sie verlassen hatte.
Wyatt Earp hatte sich sehr bemüht, das große Boardinghouse der Ann Brinkley in der Mainstreet zu meiden. Nicht weil er sich gescheut hätte, der schönen Inhaberin, von der er wußte, daß sie in ihn verliebt war, unter die Augen zu kommen –