121 – Kampf am Lue Lon
Siebenunddreißig Meilen westlich der Banditenanstalt Naco lag Marcart, eine graubraune Kistenholzstadt mit drei Dutzend Häusern, ebensovielen Stallungen, einigen Scheunen, einer neuen City Hall und einer römisch-katholischen Kirche.
Die Menschen von Marcart stammten aus Schottland, genauer gesagt, von der Insel Skye. Nur ganz wenige hier kamen aus Arizona.
Die kleine Stadt direkt an der mexikanischen Grenze hatte bis zu diesem Tag den offenen und versteckten Angriffen der Galgenmänner-Bande standgehalten. Es wurmte den Anführer der Verbrecher-Crew längst, daß er bisher vergeblich versucht hatte, dies zähe Bollwerk zu erobern.
Jim McIntyre, der vierschrötige rußige Mann an der Schmiedeesse, war seit sieben Jahren Bürgermeister von Marcart. Er stand mit dem kleinen hageren Jesse Hillard in der Werkstatttür und stieß einen Fluch durch die Zähne:
»Damned! Soweit ist es also schon gekommen, daß man in Tucson unser armseliges Nest nur deshalb erwähnt, weil es noch keine Festung der Galgenmänner geworden ist.«
Jesse Hillard hatte seinen zerschlissenen, abgegriffenen Filz vom Kopf genommen und fuhr sich durch sein kurzes stoppeliges Grauhaar. »Ja«, krächzte er, »es ist eine Schande!« Er faltete das Zeitungsblatt mit der Notiz über Marcart zusammen, schob es in die Tasche, öffnete mit der Linken die Jacke und polierte den jetzt zum Vorschein kommenden großen sechskantigen Stern, ohne sich dessen bewußt zu sein.
Jesse Hillard war ebensolange Sheriff von Marcart, wie McIntyre dort Mayor. Es waren keine Sonnenjahre voller Stille und Zufriedenheit, die hinter den beiden Männern lagen, die ganz sicher nicht. Aber die Stadt hatte doch alle Gefahren abwehren können.
Lange Zeit hatten ihnen die Indianer schwer zu schaffen gemacht. Kein