113 – Kampf im Canyon
Er war dem Marshal schon auf der Bahnstation von Douglas aufgefallen: ein großer Mann mit breiten, wuchtigen Schultern und einem kantigen Schädel, der fast halslos auf dem Rumpf saß.
Das Gesicht war breitflächig und von sonderbar gelblicher Tönung. Die weit auseinanderstehenden Augen hatten etwas von dem Graugrün verwaschenen Ufergesteins. Die Nase war kurz und hatte breite aufgeworfene Flügel.
Der Mund wirkte hart, etwas zu breit, und die Winkel hatten scharfe Furchen nach unten. Es hatte den Anschein, als ob der Mann die Unterlippe ständig über die Oberlippe schöbe. Das Kinn nahm fast ein Drittel des Gesichtes ein. Es war wuchtig, schwer, vorstehend und vorn in der Mitte gespalten. Das dunkle Haar wuchs hinten fast in den Kragen.
Der Mann trug einen dunkelgrauen Melbahut mit umgeknicktem Rand, einen dunkelgrauen Anzug und ein graues Hemd. Die schwarze Halsschleife war zerknittert und unordentlich gebunden. Der rechte Rockschoß war vorne etwas gebauscht, woraus man schließen konnte, daß der Mann einen Revolver trug.
Es war am späten Nachmittag gewesen. Die fahle Dezembersonne warf ein milchigrotes Licht, das alles unwirklich aussehen ließ.
Auf der Station von Douglas herrschte schläfriges Treiben, wie fast immer auf diesen Grenzstationen an der Südkante der Unionstaaten. Der Stationshalter, ein kleiner Mann mit mickrigem, kränklichem Gesicht und langem zottigem Schnauzbart, lehnte gähnend in der Tür und starrte auf das Gleis hinaus.
Links im Stationsraum saß eine Frau mit zwei kleinen Kindern, die auf der Bank eingeschlafen waren.
Hinten in der düsteren Ecke hockte mit auf die Brust gesunkenem Kopf ein alter Tramp, dessen Anzug erbarmungswürdig aussah. Vor ihm auf