271 – Achttausend Dollar für ein neues Leben
Salem hörte, daß Kinsley schrie, und sah ihn durch eine rauchblaue Wolke von der Seite heranjagen.
»Schieß ihn ab!« schrie Kinsley. Seine krächzende, von Staub und Rauch verzerrte Stimme, überschlug sich. »Schieß, Salem!«
Salem holte auf. Baldy warf den Kopf herum, und er sah ihm in die Augen, als er den Colt hob. Einen winzigen Moment brach die Sonne durch die dichten Staub- und Rauchschleier. Sie ließ den Lauf des Revolvers bläulich schimmern, tauchte das Korn in einen flimmernden Lichtkranz und war dann wieder fort.
Es war Salem Howard, als ginge mit der verschwindenden Sonne der Tag unter, als käme die Dunkelheit und deckte alles zu.
Er drückte ab und sah überdeutlich, wie die Kugel Baldy zwischen die Augen fuhr.
Es war Notwehr, es gab keine andere Chance mehr, die Katastrophe aufzuhalten. Baldy war verrückt geworden, und wenn er durchdrehte, waren auch die anderen nicht mehr zu bremsen. Es war, als wenn sich Salem Howard gegen eine Naturgewalt wehren mußte.
Baldy knickte ein. Er fiel mit dem Kopf voran in das knochentrockene Gras. Sein schwerer Körper überschlug sich zweimal, ehe er liegenblieb und die anderen kamen.
»Links drücken…, links, Salem!«
Ich habe ihn getötet, dachte Salem, ich bin mit ihm aufgewachsen und habe ihn großgezogen. Und jetzt habe ich ihn umgebracht.