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Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails. G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
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159 – Ein Fremder greift ein

Nr.: 159
Veröffentlichung: 29. Oktober 2019
Erscheinungsweise: wöchentlich
Seitanzahl: 100
Autor: G.F. Barner
Artikel-Nr.: 9783740956653
Für einen Moment hat Wark das Gefühl, nie ein großartigeres Panorama gesehen zu haben. Das Land unter ihm scheint in der Sonne zu dampfen. Die Hänge schimmern blaugrün, die einzelnen Buschgruppen und die rostroten Einschnitte jener Steilhalden, die ihm Clay beschrieben hat, stechen kontrastreich von den Weideflächen ab. Wark hält nun an dem Stein, auf dem Clay nach seinen Erzählungen oft gesessen hat. Er hat denselben Blick – eine Aussicht, die Clay nie mehr haben wird. Es ist seltsam, dass Clay, ein immer fröhlicher und lachender Mann, einen Sinn für etwas anderes als nur Spaß gehabt haben soll. Irgendwo aber in Clay muss ein Stück eines Träumers gewesen sein. Und nun ist er tot! Clay wollte, dass ich herritt, um es seinem Vater selbst zu sagen! Er denkt an Clay, den einzigen Mann, zu dem er vom ersten Augenblick an Zuneigung gefasst hat. Freunde hat Wark nie gehabt. Zu seinem einsilbigen, verschlossenen Wesen hat kaum jemand einmal den Weg finden können. Er war ein Einzelgänger, ein Mann, der mit sich selbst am liebsten spricht und auf den ersten Blick wie ein einsamer Wolf wirkt, der heute hier und morgen da ist. Wark sieht in der Ferne den Fluss. Dahinter erheben sich Bäume. Der Hügel vor Wark verdeckt die Sicht auf den Weg. Um die schroffe rostbraun schimmernde Spitze des Hügels vor Wark kommt ein Flachkastenwagen, der gelb gestrichen ist, und dessen rote Speichenräder flirren. Die beiden Pferde – es sind prächtige Renner – reißen den Wagen nun so scharf um die Wegbiegung, dass das Gefährt ins Schleudern kommt. Auf dem Bock sitzt – Wark glaubt, seinen Augen nicht trauen zu dürfen – ein Mädchen. Die Sonne, die nach dem Regenguss das Land dampfen lässt, scheint auf das blonde Haar.

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