109 – Mit Blut bezahlt
Bell Moore fällt das schwarze Haar lang in den Nacken. Sie wendet den Kopf und sieht zu Joe, der in der Mitte auf dem Sitz hockt und starr geradeaus blickt. Dann wandert ihr Blick weiter zu Old Faith Moore, ihrem Vater. Sie erkennt die Freude nur an den Fältchen um seine Augen, denn sein übriges Gesicht wird fast völlig von dem Bart bedeckt.
Als sie ihre Hand auf Joes Unterarm legt, geht Joes Kopf sofort herum. Der Blick kommt aus weiter Ferne zurück, und Joes Mund verzieht sich.
Er hat sehr helle Augen, ein Erbteil seines Vaters. Dazu ist er braungebrannt. Niemand sieht diesem großen, breitschultrigen Mann seine zweieinhalb Jahre Jail an. Es war für sie beide eine Überraschung, ihn so gesund und ruhig wiederzusehen. Manchmal hat sie ihn zornig gesehen, aber niemals so zerbrochen wie an jenem Tag, an dem das Unglück mit Patsy Baker geschah.
Joe Moore, der Mörder, lächelt.
»Ist fein«, sagt Old Faith mit seiner kratzenden Stimme, »wenn man dich so sitzen sieht, Junge. Macht es dir wenigstens Spaß, einen Wagen zu fahren?«
»Natürlich, Vater, vielleicht ist es besser so, daß du mein Pferd zu Hause gelassen hast. Was macht Tude, warum ist er nicht mitgekommen?«
»Dein Bruder ist fünfzehn Jahre alt… Ich dachte, er sollte dich zu Hause begrüßen. Und dann…, jemand muß ja zu Hause bleiben, um auf das Vieh zu achten. Wie…, ich meine…, war es auszuhalten?«
»Es war eine Erholung, Vater. Keine Rinder hüten, keine Arbeit auf der Ranch… Nun ja, es war auszuhalten.«
Der Alte lächelt. Er kennt seinen