453 – Keine Zeit für Jasmin
Die Riemen der Peitsche sausten pfeifend durch die Luft und klatschten auf das struppige Fell des Hundes. Das Tier heulte gepeinigt auf, verstummte aber sofort wieder, um seinen Herrn nicht noch mehr zu erzürnen.
»Encore! Allez hopp!« schrie der Dresseur und klatschte dabei laut in die Hände.
Der mittelgroße Hund faßte mit den Zähnen ein zierliches Körbchen, erhob sich auf die Hinterbeine und trippelte aufrecht über ein Viereck glatter Holzplatten. Es mochten etwa zehn oder zwölf Quadratmeter sein. Am Rand der Übungsfläche knickte das Tier plötzlich ein, winselte und kippte zur Seite. Die großen dunklen Augen des Vierbeiners flehten um Verzeihung.
Doch sein Herr kannte kein Pardon. Er kam in blankgewichsten Stiefeln näher, hob die Peitsche und schlug wieder erbarmungslos zu. Der Hund jaulte vor Schmerzen, richtete sich erneut auf.
»Dir werde ich die Faulheit austreiben!« rief der Mann. »Lange genug hast du den Verletzten markiert. Jetzt wird wieder gearbeitet. Ich hoffe, du begreifst das endlich!«
Der graue Schnauzer stand mit seinem Körbchen und hängenden Vorderpfoten auf den Hinterbeinen, doch sobald er den ersten Schritt vorwärts wagte, brach er winselnd zusammen. Man sah, daß er Schmerzen hatte, aber er gab durch einen erneuten Versuch seine Bereitschaft kund, den Wünschen seines Herrn nachzukommen.
»Allez!«