401 – Einsame Herzen glücklich vereint
Zu dieser frühen Morgenstunde herrschte nur wenig Verkehr auf der nach Sophienlust führenden Straße. In zügigem Tempo kam der Wagen des Filialleiters Jürgen Renz voran. Sicher lagen seine Hände am Steuerrad.
Er hat kraftvolle Arme, dachte Marina Wagner. Ihr Blick glitt weiter zu seinem braungebrannten Gesicht das konzentriert geradeaus auf die Fahrbahn gerichtet war. Eine Strähne seines dunkelblonden Haares fiel ihm in die Stirn. Er schob sie zurück, um sofort die Hand wieder ans Steuerrad zu legen. Er spürte ihren Blick, kurz wandte er ihr seine grauen Augen zu. Wie liebreizend sie ist, dachte er.
Erschrocken war Marina zusammengezuckt, als ihre Augen sich getroffen hatten. Eine leichte Röte war in ihre Wangen gestiegen. Was wird er nur von mir denken, dachte sie. Ich hätte ihn nicht so anstarren dürfen.
»Ich glaube, meine kleine Susanne freut sich riesig, dich kennenzulernen, Marina«, unterbrach er ihre Gedanken. »Ich habe ihr schon viel von dir erzählt. Sie ist so ein anschmiegsames, liebebedürftiges Wesen...« Jürgen zuckte zusammen. »Au!« schrie er unwillkürlich.