113 – Mit Vati wäre unser Glück erst richtig vollkommen
Pünktchen warf noch einen letzten Blick auf das Fohlen, das mit tollpatschigen Sprüngen über die Koppel zu der Mutterstute galoppierte. Dann folgte sie Nick.
»Es ist das schönste Fohlen, das ich jemals gesehen habe«, stellte sie begeistert fest und strich sich eine rotblonde Strähne aus der Stirn. Das war ein unsinniges Unterfangen, weil der Wind ihr die Haare immer wieder ins Gesicht blies.
Dominik von Wellentin-Schoenecker, ein ungefähr fünfzehnjähriger bildhübscher Junge mit sehr dunklen Augen und schwarzen lockigen Haaren, nickte. »Ja, der kleine Hengst Pollux ist etwas ganz Besonderes. Er wird bestimmt ein wunderschönes Pferd werden. Das Schöne ist, dass ich Pollux vom ersten Augenblick seines Lebens an kenne. Ich glaube, er weiß das auch. Wenn er mich kommen hört, läuft er mir entgegen.«
Nick lächelte seine kleine Freundin, die mit vollem Namen Angelina Dommin hieß, an. Für ihn würde sie wohl immer Pünktchen bleiben. Kein Mensch hatte gewusst, wer sie war, woher sie kam und wie sie hieß, als er sie als kleines Mädchen von der Straße aufgelesen hatte. Wegen ihrer vielen Sommersprossen hatte er sie damals kurz entschlossen Pünktchen genannt. Dieser Name war ihr bis jetzt geblieben.
»Ich möchte auch einmal ein so hübsches Pferd haben«, erklärte Pünktchen und lächelte verträumt. »Weißt du, eine ganz schwarze Stute, die nur mir allein gehört.«
»Eines Tages schenke ich dir eine Rappenstute«, versprach Nick fest. »Wenn wir Diana von dem Rappen Berber decken lassen, könnte ein solches Fohlen geboren werden«, überlegte er. Dann blickte er auf seine Armbanduhr. »Wir müssen uns beeilen, Pünktchen, damit wir pünktlich