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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
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1757 – Lisa schafft sich ein Elternhaus

Nr.: 1757
Veröffentlichung: 1. Januar 2015
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Isabell Rohde
Artikel-Nr.: 9783863776480
Es war einer dieser schwülen Sommertage, an denen sich fast alle schlapp und müde fühlten. Und ausgerechnet heute holte Uschi Behrend ihre Tochter Luisa aus dem Heim Tannengrund ab. So kam es, daß sie ihr dumpfes Herzklopfen nicht nur ihrem schlechten Gewissen, sondern auch dem drückenden Wetter zurechnete. Aber der Anblick dieser nicht endenwollenden Umklammerung, mit der ihre Tochter den Abschied von der Heimleiterin hinauszögerte, traf sie nun doch wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Jetzt erst wurde ihr bewußt, wie schwer es Luisa fiel, das Heim Tannengrund für immer zu verlassen. Sekundenlang schwankte sie, ob sie ihren Entschluß nicht rückgängig machen, einfach ins Auto steigen und allein zurück nach München fahren sollte. Durfte sie ihrer Elfjährigen einen Schulwechsel zumuten und tatsächlich von ihr verlangen, von nun an mit ihr und der winzigen Sophie allein im Haus in der Münchner Rotbuchenstraße zu leben? War nicht zu befürchten, daß sich Luisa nach der Zeit im herrlichen Voralpenland gar nicht mehr ans Stadtleben und an ein trautes Zusammensein mit ihrer jungen verwitweten Mutter und einem Schwesterchen, von dem sie bis jetzt nichts ahnte, gewöhnen konnte? »Komm, Luisa, ich bringe dich zum Wagen«, meinte Frau Dr. Stubbe in diesem Moment. »Dann haben wir noch einige Minuten für uns.« Sie streckte der verblüfften Uschi die Hand entgegen, bis die ihr die Autoschlüssel gereicht hatte. Dann bewegte sie sich Arm in Arm mit dem Mädchen hinüber zum schattigen Parkplatz. Die Geste der Heimleiterin verriet genug! Rabenmutter, Ungeheuer, herzlose Bestie! hätte sie sie wohl am liebsten genannt. Sollte sie hinterherlaufen, Frau Dr. Stubbe an den Schultern packen und sie auf ihre Verantwortung als Pädagogin hinweisen? Hatte sie überhaupt ein Recht dazu?

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