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Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten. Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
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84 – Eine verblüffende Ähnlichkeit

Nr.: 84
Veröffentlichung: 11. Mai 2021
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Susanne Svanberg
Artikel-Nr.: 9783740980375
Bernhard kam wieder einmal zu spät zum Mittagessen. Das passierte häufig, da er als Leiter des elterlichen Werkes oft durch wichtige geschäftliche Besprechungen aufgehalten wurde. Seine Mutter, die nicht nur Wert auf Pünktlichkeit, sondern auch auf ein schmackhaftes, nicht abgekühltes Essen legte, schob ihre Brille in die graublonden Locken und sah ihn vorwurfsvoll an. »Tschuldigung«, murmelte der Sohn und setzte sich Antonia Fehrenbach gegenüber. »Es waren noch einige technische Fragen wegen der Lieferung der Kühleinrichtungen für das neue Hotel in den Emiraten zu klären. Unsere Ingenieure sind inzwischen schon auf dem Weg zum Flughafen. Die Erörterung der speziellen Technik war daher unaufschiebbar.« Antonia verzichtete auf eine Erwiderung. Daß die mit großem Zeitaufwand zubereitete Pastete jetzt nur noch lauwarm war, würde Bernhard ohnehin bemerken. Seine Mutter war eine exzellente Köchin, die es sich nicht nehmen ließ, die Mahlzeiten stets selbst zuzubereiten. Mit großer Sorgfalt plazierte sie ein Stück Pastete und Gemüse auf Bernhards Teller. Es roch sehr appetitlich und überzeugte ihn davon, daß es sich gelohnt hatte, in aller Eile vom Werk hierher zu kommen. Das Haus seiner Eltern befand sich, zwischen hohen Bäumen versteckt, im hinteren Teil des weitläufigen Betriebsgeländes. Seit sein Vater vor sechs Jahren unerwartet an einem Herzinfarkt starb, war das tägliche Mittagessen bei Antonia zu einer für ihn sehr angenehmen Gewohnheit geworden. Für die Seniorchefin hatten diese Treffen den Vorteil, daß sie stets darüber unterrichtet war, was in dem von ihrem Mann gegründeten Unternehmen lief. Sie war auch sonst vielseitig interessiert, hatte einige Hobbys und einen großen Bekanntenkreis. Normalerweise war sie eine lebhafte Person mit einem ausgeprägten Mitteilungsbedürfnis. Doch heute schwieg sie verbissen. Bernhard wußte, daß dies kein gutes Zeichen war.

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