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Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten. Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
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59 – Auch ein Lausbub braucht viel Liebe

Nr.: 59
Veröffentlichung: 5. Mai 2020
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Birke May-Bergen
Artikel-Nr.: 9783740965358
»Michael Voß schlug den Kragen seines dunkelblauen Mantels hoch, als er das Flughafengebäude verlassen hatte. Es schneite heftig. Dicke Flocken wirbelten bis in die Hochgarage hinein, wo er seinen Wagen abgestellt hatte. Mit einem Blick auf seine Armbanduhr stellte er fest, daß es kurz vor neunzehn Uhr war. Mit zwei Stunden Verspätung war er gerade gelandet – und das wegen eines ausgerechnet Heiligabend drohenden Bombenanschlages! Obwohl es sich um falschen Alarm gehandelt hatte, war Michael nicht in weihnachtlicher Stimmung. Er hatte vor zwei Tagen Schwester, Schwager und Nichte bei einem Hotelbrand in London verloren. Noch konnte er es nicht fassen, daß die drei nicht mehr lebten, die von ihrem Wohnsitz in USA aus doch nur eine Europatour hatten machen wollen. Während Michael mit dem Aufzug zum vorletzten Parkdeck hinauffuhr, verspürte er das absurde Verlangen, endlos weiter emporzugleiten, um irgendwo aus dem schneeträchtigen Himmel seine einzigen Verwandten auf die Erde zurückzuholen. Er haderte mit dem Schicksal, das ihm liebe Menschen entrissen hatte und wie zum Hohn anbot, was sie an Materiellem zurückließen. Für ihn war es kein Trost, ihren Anteil an einer Ölraffinerie zu erben und dadurch finanziell abgesichert zu sein. Er fühlte sich bestraft und trotz des beträchtlichen Erbes arm. Tagelang hatte Michael sich keinen lauten Schmerz erlaubt. Auch jetzt drängte er die Tränen zurück und den Seufzer, mit dem sich sein schweres Herz Erleichterung verschaffen wollte. Sein Blick glitt umhersuchend und wie darauf hoffend, daß die letzten Tage nur ein Alptraum gewesen waren. Und dann stutzte er, weil die Scheiben des neben seinem Auto geparkten Fahrzeuges beschlagen waren. Er stellte den Koffer ab, um den Nachbarwagen näher in Augenschein zu nehmen. Während er sich ruckartig bückte, stieß er mit dem Schlüsselbund gegen die hintere Tür. Er spürte es mehr, als es deutlich zu sehen, daß sich im Innern des Fahrzeuges etwas rührte. »Hallo, ist da jemand?«

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