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Leni Behrendt nimmt längst den Rang eines Klassikers der Gegenwart ein. Mit großem Einfühlungsvermögen charakterisiert sie Land und Leute. Über allem steht die Liebe. Leni Behrendt entwickelt Frauenschicksale, wie sie eindrucksvoller nicht gestaltet werden können.
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5 – Cordulas Vermächtnis

Nr.: 5
Veröffentlichung: 13. April 2021
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Leni Behrendt
Artikel-Nr.: 9783740978570
Es war so ein richtiges Stiemwetter. Ehe die Schneeflocken die Erde erreichten, wurden sie von dem johlenden Nordost herumgewirbelt zu einem lustigen Tanz. Es sah aus, als kugelten Wattebäuschchen durcheinander in rasendem Spiel. »Wenn das so weitergeht, sind wir bald eingeschneit«, sagte ein Mann, der mit einer älteren Dame beim Frühstück saß. Sie merkten allerdings nichts von dem Schneetreiben draußen, in dem lauschigen Frühstücksstübchen war es mollig warm. Eben brachte der Diener die Post, was seinen Herrn erstaunte. »Damit habe ich bei dem Wetter nun wirklich nicht gerechnet. Wer brachte die Sachen, Wendlin?« »Der Herr Oberinspektor hatte im Dorf zu tun, Erlaucht, und brachte daher die Post mit, die heute sonst nicht bestellt würde.« »Bei dem Wetter kein Wunder. Danke, Wendlin.« Der Diener zog sich zurück, und Graf Tronde-Trollstein sortierte die Briefe. Die persönlichen hielt er zurück, die geschäftlichen kamen in die Rentmeisterei. Fast hätte er auch einen Brief größeren Formats dazugelegt, weil er im Geschäftskuvert steckte. Doch dann stutzte er, las den Namen und sah zu der zierlichen Dame hin, die ihm gegenüber saß und ein weiches Ei mit Behagen löffelte. »Ja, sag mal, Tante Milda, was hast du denn verbrochen?« fragte er lachend. »Dieses umfangreiche Schreiben stammt nämlich von einem Notar und ist an dich adressiert –« »Aber Odalger, um Gottes willen!«

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