122 – Harrys Abenteuer am Pilgerweg
Toni begleitete Sebastian und Franziska am Morgen hinunter zur Oberländer Alm. Sie waren auf dem Weg zur Schule. Bello, der junge Neufundländer, lief voraus. Er zog das leichte Aluminiumwägelchen und hatte die leeren Packtaschen umgebunden. Toni trug einen leeren Rucksack.
Auf der Oberländer Alm wartete schon Bürgermeister Fellbacher auf Franzi und Basti.
»Grüß Gott, Fellbacher«, rief Basti und kletterte ins Auto des Bürgermeisters.
Die leiblichen Eltern der Kinder waren am ›Höllentor‹ tödlich verunglückt. Seitdem wechselten sich Toni, dessen Vater Xaver Baumberger und Bürgermeister Fellbacher wochenweise ab. Sie fuhren die Kinder von der Oberländer Alm hinunter nach Waldkogel in die Schule und brachten sie mittags wieder hinauf.
»Holst Vorräte, Toni?«, fragte der Bürgermeister.
»Ja, da kommt in der Hochsaison immer eine Menge zusammen, an Milch, Sahne, Butter, Käse und anderen Lebensmitteln. Aber zum Glück habe ich Bello. Er ist ein kräftiger Hund und freut sich, wenn er seine Kräfte einsetzen kann.«
Bürgermeister Fellbacher schaute Toni an.
»Es gibt etwas Neues, was die Agnes betrifft! Hast du es schon gehört?«, sagte er.
»Ist deine Vorzimmer-Perle wieder da?«
»Toni, dann weißt du es noch nicht. Ich dachte, des hätte sich schon bis zur Berghütte hinauf herumgesprochen.«
»Na, ich weiß nix. Agnes ist also noch net wieder zurück aus ihrem mysteriösen Langzeiturlaub, wie?«
»Na, sie ist net zurück. Sie kommt auch nimmer zurück, jedenfalls net aufs Amt. Sie hat gekündigt. Des Schreiben kam gestern per Einschreiben.«
Toni steckte die Hände in die Taschen seiner Lederhosen.
»Gekündigt? Ja, mei, ist des Madl denn deppert? Gibt den sicheren Job auf! Viele wären froh, sie hätten solch einen Posten auf