121 – Angelina bedeutet Engelchen
Toni fuhr im Geländewagen die Hauptstraße von Waldkogel entlang. Er war auf dem Rückweg von seinem Einkauf in Kirchwalden und hatte Franziska und Sebastian von der Schule abgeholt. Jetzt waren sie auf dem Weg zu Tonis Eltern, um bei ihnen Mittag zu essen. Toni verlangsamte das Tempo und hupte kurz, als er sich Bürgermeister Fellbacher näherte, der die Straße entlangging. Toni und die Kinder winkten.
»Der hat uns überhaupt nicht gesehen«, bemerkte die kleine Franziska.
Sie strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn, drehte sich im Auto um und schaute nach dem Bürgermeister, bis sie ihn nach der Kurve nicht mehr sehen konnte.
»Ist der böse mit uns, Toni?«, fragte Franzi.
Toni, der den Bürgermeister von Waldkogel im Rückspiegel des Geländewagens beobachtet hatte, fand dessen Unaufmerksamkeit ebenfalls etwas sonderbar.
»Die Frage kann ich dir nicht beantworten, Franzi. Einen Grund wird er schon haben, dass er so verschlossen die Straße entlanggeht. Er wird in Gedanken sein. Aber sicherlich hat das nichts mit uns zu tun, Franzi. Mit uns und besonders mit euch beiden, ist er nicht böse.«
»Mei, Franzi, der Fellbacher ist Bürgermeister von Waldkogel und da wird es schon mal Stunk geben«, belehrte sie ihr älterer Bruder Sebastian. »Des ist net einfach, Bürgermeister zu sein. Jeder will etwas von ihm und jeder zieht ihm den Rockzipfel in seine Richtung.«
Toni schmunzelte.
»So, so, was du alles weißt, Basti. Wie bist denn zu dieser Erkenntnis gekommen?«
»Ich rede mit dem Alois drüber, Toni.«
»So, so«, bemerkte Toni erneut und nahm sich vor, mit dem alten Alois auf der Berghütte zu