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Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt. "Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
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118 – Neue Perspektiven?

Nr.: 118
Veröffentlichung: 28. Oktober 2016
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Friederike von Buchner
Artikel-Nr.: 9783740910693

Es war Abend. Auf dem Marktplatz von Waldkogel war ein Podest aufgebaut wie ein erhöhter Tanzboden. Es führte eine kleine Treppe hinauf, die genau wie der Boden mit einem roten Teppich belegt war. Tannengrün an den Seiten gab dem Ganzen ein festliches Bild. Auf dem Podest stand Graf Tassilo von Teufen-Thurmann mit dem Mikrofon in der Hand. Er hatte das Ganze organisiert. Er hob den Arm und bat um Ruhe. Das Gemurmel der Waldkogeler ebbte ab. Sie standen dicht gedrängt auch auf der Straße. Kein Auto konnte die Hauptstraße passieren. Gewolf Irminger, der Polizeimeister von Waldkogel, leitete den Verkehr um.

»Liebe Freunde, Mitbürger von Waldkogel! Ich bedanke mich, dass ihr so zahlreich gekommen seid. Mei, ich bin direkt überwältigt. Nach dem Streit in der letzten Zeit über die Gründung des neuen Trachtenvereins, der eigentlich mehr ein Tanzverein ist, hoffe ich, dass ich durch die Vorführung ein bisserl zur Ruhe beitrage. Es geht um die Trachten. Es wurde viel geredet, genauer gesagt getratscht. Jeder gab seine Meinung dazu ab, aber nur auf der Grundlage dessen, was er gehört hatte. Da war von der Zerstörung der Tradition die Rede, vom Niedergang unserer schönen ländlichen Kultur. Mei, des ist doch alles Unsinn! Im neuen Trachtenverein sind lauter junge Leut’. Sie lieben unsere ländliche Tradition genauso wie wir alle, wie wir Älteren. Aber es muss doch möglich sein, dass die jungen Leut’ ihrer Freude an der Tradition einen eigenen Stil geben können. Tradition kann auch verändert werden. Tradition ist nix, was tot ist. Sie lebt

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