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Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.
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43 – Die Findelkinder vom Kreuzegg

Nr.: 43
Veröffentlichung: 24. November 2016
Erscheinungsweise: jede Woche
Seitanzahl: 100
Autor: Anne Altenried
Artikel-Nr.: 9783740911560

Als sich Rosi unter der Wäscheleine hochreckte, um die Wäscheklammern zu befestigen, umfassten sie von hinten zwei starke Männerarme. An ihrem Ohr raunte eine ihr gut bekannte Stimme: »Kennst mich noch?«

Jäh wirbelte Rosi herum und versuchte den lachenden Burschen zurückzustoßen. In ihren dunklen Augen, die zu ihrem blonden Haar einen reizvollen Gegensatz bildeten, wetterleuchtete es gefährlich.

»Besser, als du meinst, kenn ich dich!«, fuhr sie ihn an. »Und dass du dich überhaupt getraust! Was glaubst denn, wer ich bin?«

»Das Madl, das ich mag«, erwiderte er und drückte sie fester an sich.

»Du, lass mich aus, bevor was geschieht!«, warnte sie und schaute zum Hauseck. »Meine Leute schlafen net. Wenn uns der Vater so sieht …«

»Der wäre froh, wenn er dich verheiratet hätt«, unterbrach er sie.

»Aber net mit einem vom Kreuzegg«, parierte die Oberhauser-Rosi.

»Die alten Geschichten, die er mit meinem Vater hat, kann er auf uns net übertragen. Ich seh also kein Hindernis zwischen uns beiden.«

»So!«, blitzte sie ihn an. »Kein Hindernis! Ich red lieber nix.« Sie machte sich energisch frei und lief mit ihrem leeren Wäschekorb davon. Husch, war sie hinterm Stadel verschwunden.

Dem Burschen war das Lachen erstorben. Seufzend kratzte er an seinem Kopf und schob das fesche Hütl zurecht. Mit der Rosi hatte er seit Jahren sein Kreuz. Kein unverdientes. Er war selber schuld an seinen vielen Weibergeschichten und seinem rundum bekannten Leichtsinn.

Mürrisch stiefelte er über die Grasmatten hinauf, der strahlenden Morgensonne entgegen, dem Hof auf dem Kreuzegg, der seiner Tante gehörte und den er übernehmen sollte.

Seitab auf einer steilen Hangwiese

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