42 – Nele Forbergs Leidensweg
»Ich hab jeden Tag Ostern«, stöhnte Felicitas Norden und hob jedes einzelne Sofakissen von der Couch in ihrer Suite. »Ich suche immer irgendwas.«
Es war noch früh am Morgen, und diesmal war ihr Wunsch in Erfüllung gegangen. Anders als in Amerika wurde die ›Caribbean Pearl‹ bei der Einfahrt in den Hafen von Nassau von einem romantischen kleinen Leuchtturm empfangen und von Palmen, die sich im Wind bogen.
Dr. Daniel Norden kam gerade aus dem Bad. Er hatte die Bemerkung seiner Frau gehört und lachte.
»Was ist es denn diesmal?«
Fee stand vor dem Sofa und sah sich ratlos um.
»Meine Sonnenbrille. Ich könnte schwören, dass ich sie gestern auf die Lehne gelegt habe.«
»Nimm doch inzwischen die hier, bis du eine andere findest«, empfahl Daniel und deutete auf das Etui, das neben einem Stapel Bücher auf dem Couchtisch lag.
Kopfschüttelnd steckte Fee das Corpus delicti ein.
»Danke, mein Schatz. Was würde ich nur ohne dich tun?« Sie drehte sich zu ihm um und küsste sein frisch rasiertes Gesicht.
»Genau das, was du heute tun wirst«, erwiderte er mit einem Blick auf die Uhr.