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Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein ‚Fall’, er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
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368 – Die andere Seite des Glücks

Nr.: 368
Veröffentlichung: 11. Mai 2021
Erscheinungsweise: wöchentlich
Seitanzahl: 100
Autor: Patricia Vandenberg
Artikel-Nr.: 9783740980306
Der Herbst hatte noch schöne Tage gebracht. Man sprach sogar von einem »Goldenen Oktober«, was die Weinlese anbetraf. Eigentlich hatte Vicky Horlach dazu ins Elsaß fahren wollen, um auch gleichzeitig ihre Tochter Martina zu besuchen, die seit zwei Jahren mit ihrem Mann in Straßburg lebte, aber dann hatte sie sich bei ihrer letzten Bergtour einen Knöchelbruch zugezogen, der ihre Pläne zunichte machte. In der Klinik hatte sie es nicht lange ausgehalten, dazu war sie eine zu lebhafte Frau, die ständig Betätigung brauchte. Vicky war sechsundvierzig, aber sie wurde stets jünger geschätzt. Sie war eine schlanke attraktive Frau, und sie hätte nach dem Tod ihres Mannes vor acht Jahren schon zehnmal wieder heiraten können, aber sie genoß ihr Alleinsein, denn ein leichtes Leben hatte sie mit dem sehr schwierigen Schauspieler Gunter Horlach nicht gehabt. Dr. Norden schaute immer bei ihr herein, wenn er in der Gegend Hausbesuche machte. Er mochte diese lebensfrohe, weltoffene Frau, die auch der einzigen Tochter nicht nachgejammert hatte, als Martina mit ihrem Mann nach Straßburg folgte, wo Manfred Jörgen als Chef­redakteur tätig war. Es war eine Liebesheirat gewesen, und wenn es Vicky auch nicht ganz recht gewesen war, daß Martina schon mit knapp zwanzig Jahren vor den Traualtar trat, so hoffte sie doch, daß der sehr tüchtige und schon gereifte Manfred der richtige Partner für sie wäre. Manfred war zwölf Jahre älter als Martina, und als sie sich auf dem Presseball kennenlernten, war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Martina, damals Volontärin in einem Verlag, brachte auch viel Verständnis für Manfreds Beruf mit. So meinte Vicky optimistisch, daß die Ehe gutgehen müsse. Vicky war Visagistin und auch sonst eine vielseitige Frau, sportlich und auch sehr musikalisch, ein Allroundgenie, wie sie scherzhaft von Martin Delbrügg bezeichnet wurde. Er war Martinas Pate und Vickys guter, zuverlässiger Freund seit der Jugendzeit. Er war auch von Gunter akzeptiert worden, wenn auch vielleicht mehr als Alibi für seine eigenen Seitensprünge. An diesem grauen, trüben Novembermorgen machte sich Vicky jedoch Sorgen um ihre Tochter. Seit zwei Tagen hatte Martina nicht angerufen, und Vicky hatte sie auch nicht erreichen können. Wenn sie verreist waren, hatte sie sonst immer Bescheid gesagt.

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