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Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe „Fürstenkrone“ kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
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43 – Die einsame Schlossherrin

Nr.: 43
Veröffentlichung: 7. April 2020
Erscheinungsweise: monatlich
Seitanzahl: 100
Autor: Gisela Heimburg
Artikel-Nr.: 9783740963866
Leer ist das Schloß, gespenstisch leer, dachte Ilke, während sie die steinernen Stufen ins Kellergewölbe hinabstieg. Sie hielt einen fünfarmigen Kerzenleuchter in der Hand, und die Flammen warfen ihr Schattenbild bizarr an die Wand. Dieser Schatten war der einzige Gefährte der jungen Schloßherrin. Von fern hörte sie das Rauschen des Windes in den alten Park- und Waldbäumen – das einzige Geräusch ringsum. Ilke von Süderhoff war allein, wie so oft, und manchmal hatte sie das Gefühl, als bestehe ihre Ehe nur noch auf dem Papier. Georg ging seine eigenen Wege. Heute war er ausgeritten, ohne ihr zu sagen, wohin. Aus Verzweiflung hatte Ilke beschlossen, allein ein Glas Wein zu trinken, oder auch zwei, es sich behaglich zu machen – trotz allem. Sie erreichte den Weinkeller. Ihr Gesicht schimmerte im Kerzenlicht weich und gelöst. Während Ilke gedankenversunken an den Regalen entlangging, in denen unzählige Flaschen lagerten, bemerkte sie plötzlich, daß die Kerzenflammen aus unerklärlichem Grund heftig flackerten. Zugluft? Woher kam sie? Die Kellerfenster waren verschlossen. Jetzt brannten die Lichter wieder völlig ruhig. Ilke ging ein paar Schritte zurück – da! Die Flammen wurden zur Seite gebogen und erloschen fast, als die Schloßherrin sie näher ans Regal hielt. Jetzt spürte sie die Zugluft sogar schon auf den Wangen. Hatten die meterdicken Mauern einen Spalt? Das Schloß, obwohl über vierhundert Jahre alt, zeigte noch keine Spuren von Verfall, wirkte wuchtig und uneinnehmbar wie am ersten Tag.

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