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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
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173 – Traurig oder glücklich?

Nr.: 173
Veröffentlichung: 23. November 2017
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Viola Maybach
Artikel-Nr.: 9783740923761

In der Bibliothek von Schloss Sternberg war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Alle sahen Angelika Gräfin Maritz an, als fürchteten sie um ihren Verstand. Und von Angelika wanderten die Blicke weiter zu der jungen Frau neben ihr: Isabella von Bolanden war eine schöne Blonde mit strahlend blauen Augen, die zum ersten Mal auf Sternberg weilte. Angelika hatte angekündigt, sie werde von ihrer kurzen Reise einen Gast mitbringen. Und eine Minute zuvor hatte sie den folgenschweren Satz gesagt: »Isabella ist meine Tochter.«

Baronin Sofia von Kant, die jüngere Schwester der Gräfin, fasste sich zuerst. »Sie kann nicht deine Tochter sein, Angelika. Du bist höchstens fünfzehn Jahre älter als sie. Und ich müsste davon wissen, ich bin deine Schwester. Als du fünfzehn warst …«

Angelika unterbrach sie. »Ich war sechzehn, als ich schwanger wurde«, sagte sie mit vollkommen ruhiger Stimme. »Und ich hatte Hilfe. Darf ich euch die Geschichte von Anfang an erzählen? Ich hätte das natürlich viel früher tun sollen, das ist mir schon vor längerer Zeit klar geworden, aber ich habe den Mut und die Energie, die dafür erforderlich sind, nicht aufgebracht und mein Geheimnis lieber weiter mit mir herumgeschleppt, obwohl es mich immer mehr bedrückte.«

Sofias Mann, Baron Friedrich von Kant, schlug sachlich vor: »Wir sollten uns setzen.«

Die schweren Ledersessel der Bibliothek wurden im Halbkreis um den Kamin gerückt, in dem ein schwaches Feuer brannte, denn der Sommer machte überraschend Pause, es hatte einen plötzlichen Temperatursturz gegeben. Draußen herrschten ungemütliche fünfzehn Grad, es regnete, außerdem war starker

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