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"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
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273 – Der Eisenweg nach Santa Fé

Nr.: 273
Veröffentlichung: 21. Februar 2023
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: William Mark
Artikel-Nr.: 9783987575105

Es war im Spätherbst 1873, als in Santa Fé der Bankier Clyde Henderson auf den Gedanken kam, eine Bahnlinie vom Nordosten her nach Santa Fé legen zu lassen. Er wollte damit der wohl größten und bekannteren Stadt der Mittelstaaten etwas geben, was andere Städte – beispielsweise Dodge City – längst hatten.

Es gab viele Dinge, die von Kansas her, das näher an den dichteren Verkehrslinien des Ostens lag, und von Colorado herunter nach New Mexico gebracht werden mußten. Dazu konnte bis 1873 nur die alte knarrende und polternde Postkutsche, die Overland, benutzt werden. Die Linie, die von Raton, an der Südgrenze Colorados, nach Santa Fé führte, gehörte einem Mann namens Austin Portland. Er war sehr reich, hatte in Raton drei Bars, einen großen Spiel-Saloon, mehrere Wohnhäuser und außerhalb der Stadt nahe an der Grenze zwischen Colorado und New Mexico auf der Chicorico Mesa eine große Ranch.

Er war ein zwielichtiger Mann, dieser Austin Portland. Viele seiner Zeitgenossen hielten ihn für einen fortschrittlich gesinnten Menschen, der viel für das Land, die Stadt und seine Mitmenschen getan habe. Aber sie irrten sich. Portland war ein sehr eigennütziger Mann, der seine Ziele unter dem Deckmantel großer Freundlichtkeit mit kalter Brutalität verfolgte.

Die Postlinie nach Santa Fé war seine Haupteinnahmequelle. Er hatte von der Regierung gleich nach Beendigung der Sezessionskriege eine Lizenz dafür bekommen und duldete keine Partner auf der fast einhundertfünfzig Meilen langen Strecke.

Es gab sowohl in Santa Fé als auch in Raton selbst einige Leute, die gern noch eine Linie errichtet hätten; aber Portland wußte das immer zu vereiteln. Und als der kleine Jerome Walbrook im Frühjahr 1872 dennoch eine eigene Linie bei der Regierung durchsetzte, rastete der Rancher nicht, bis der Konkurrent zugrunde ging.

Auch Allan Eastern, ein Kaufmann aus der kleinen Stadt Black Lake, die etwa fünfundsechzig Meilen nordostwärts von Santa Fé lag, hatte eine Linie aufgebaut.

Eine kleine Overland mit nur zwei Wagen und sechzehn Pferden. Austin Portland ließ der Eastern-Linie ganze drei Monate, dann brach auch sie zusammen.

Melwin Talbot, ein Getreidehändler aus Santa Fé, war der letzte, der gegen das harte Monopol Portlands anrannte und am 17. Mai 1873 eine eigene Linie aufbaute. Er hatte nicht einmal einen ganzen Monat Zeit, sich an seinem Werk zu erfreuen.

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