117 – Endloser Sand
Er hatte ein breitflächiges, brutales Gesicht. Sein blindes Auge war von einer schwarzen Binde verdeckt. Er trug einen verschlissenen Anzug und ausgetretene Schuhe. Seinen Händen sah man es an, daß er sie schon seit Tagen nicht mehr gewaschen hatte.
Und diese Hände waren von Handschellen gefesselt!
Der Mann hieß Bill McConner, war fünfunddreißig Jahre alt und gehörte zu jenen Menschen, die besser nie geboren worden wären. McConner hatte unten in Kansas einen Mord begangen. Es war sicher nicht der erste Mord, der auf sein Konto zu schreiben war, aber der Gouverneur hatte ihn begnadigt – zur lebenslänglichen Zwangsarbeit in Sescattewa!
Gnade? Sescattewa war keine Gnade, es war die Hölle. Aus den Steinbrüchen gab es keine Wiederkehr mehr.
Bill McConner war der Anführer einer berüchtigten Banditenbande, die ganze Landstriche in Kansas tyrannisiert hatte. Und ein einzelner Mann hatte ihm das Handwerk gelegt.
Der Marshal Wyatt Earp!
Der Mann mit dem fünfzackigen Stern saß dem Banditen gegenüber. Es war in einem fast leeren Waggon der Union Pacific Railway. Der Zug quälte sich über seinen Eisenweg in die grauen Berge hinein.
Nun saßen sie einander seit Stunden schweigend gegenüber. McConner grübelte nach einem Ausweg. Es war ihm völlig klar, daß es für ihn kein Entrinnen mehr gab, wenn er erst einmal in Sescattewa war. Wo waren nur seine Männer? Diese feige Bande! Sie hatten doch mit angesehen, wie der Missourier ihm die Handschellen angelegt hatte. Die Burschen mußten doch erfahren haben, daß man ihn zur Zwangsarbeit in Sescattewa verurteilt hatte! Tagelang hatte er in einer Zelle darauf gewartet, daß seine