116 – Sein Name war Larkin
Über Tombstone war ein eisgrauer Silvestermorgen heraufgezogen.
Die Stadt, die sonst keine wirkliche Kälte kannte, erschauerte unter klirrendem Frost. Aus den Kaminen zogen die Rauchfäden steil gegen den Himmel. Und alles, was sonst eine Stadt an diesem Tage kennzeichnete, fehlte in Tombstone: das geschäftige Treiben vor dem Jahreswechsel, die erwartungsvollen Gesichter der Menschen. Das neue Jahr würde ja kaum etwas anderes bringen, als das alte gebracht hatte: Kampf um das Leben, Kampf um die Existenz.
Und doch lag irgend etwas in der Luft, das eine geheime Unruhe in die Herzen und Häuser der Menschen brachte.
Die Verurteilung des Galgenmannes Lazaro Capucine hatte die Stadt mit Unbehagen erfüllt, obgleich es sicher niemanden gab, der Mitleid mit dem Verbrecher gehabt hätte. Die Graugesichter hatten mit gnadenloser Grausamkeit gehaust und gewütet seit Monaten. Vor niemandem hatten sie Halt gemacht, nicht einmal vor Frauen, sogar nicht vor Kindern.
Seit vielen Wochen kämpfte der berühmte Dodger Gesetzesmann Wyatt Earp zusammen mit Doc Holliday gegen die Bande.
Aber es schien ein aussichtsloser Kampf zu sein, da die Bande eine weitverzweigte, ausgezeichnet organisierte Crew war, gegen die zwei einzelne Männer nur sehr wenig ausrichten konnten.
Das Zentrum aller Ereignisse war wieder einmal die düstere Stadt Tombstone geworden, in der sich schon so vieles ereignet hatte. Hier ist wirklich Westerngeschichte gemacht worden!
Der Sheriff von Tombstone war zu dieser Zeit der bekannte Texaner Luke Short. Es war Wyatt und seinen wenigen Freunden in der Stadt gelungen, den herkulischen Texaner für diesen Job, den niemand haben wollte, zu gewinnen.
Schon seit fünf Uhr war der Hüne auf