106 – Die Flanangans
Es war gegen halb neun, als sie die Stadt verließen.
Sie ritten nach Nordwesten dem Lue Lon River entgegen. Jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt. Würden sie am Fluß den Mann treffen, den die Banditen dort erwartet hatten? Und wer war der Mann? War es der große Boß der Galgenmänner?
Wyatt Earp wagte nicht, daran zu glauben. Aber die Banditen hatten einen wichtigen Mann von der Grenze her erwartet. Und der mußte abgefangen werden.
Wortlos ritt Doc Holliday neben dem Missourier Earp her.
Da Wyatt die Wegrichtung kannte, kamen sie sehr schnell vorwärts. Kurz vor halb elf erreichten sie den Fluß. Es war nicht nötig, daß sie ihn ganz hinaufritten bis zu jener Stelle, an der Wyatt mit den Banditen am Nachmittag zusammengeraten war.
Wenn der Reiter überhaupt kam, dann nahm er den Weg am linken Flußufer entlang und würde auch hier unten an dem Knick vorbeikommen, wo der Lue Lon River scharf nach Westen abbog und der Weg nach Martini geradeaus nach Süden führte.
Sie brachten die Pferde an das hier etwas tiefer gelegene Ufer und ließen sie abseits hinter Büschen stehen. Sie selbst blieben oben auf der Böschung, wo sie nach Norden sehen konnten.
Es war eine mondhelle Nacht. Zwar nahm der Mond schon ab, aber er warf doch noch ein bleiches, fahles Licht auf die Savanne.
Es war Anfang November, und die Nächte begannen auch in diesen Breiten schon empfindlich kühl zu werden.
Geduldig harrten die beiden Männer auf ihrem Posten aus.
Und ihre Geduld wurde nicht einmal auf eine allzulange Probe gestellt, denn plötzlich hob der