320 – Die Fährte des Mörders
Sam Denton liegt auf der Pritsche im Jail. Er hat die Schlinge fertig und lauscht.
Der alte Ed Mills in der Nebenzelle pfeift immer, wenn er schläft. Ein seltsam unmelodisches Pfeifen, das manchmal in einem Gegurgel endet.
Sam Denton sieht nichts mehr von den anderen. Das Licht ist aus, der Deputy hat es gelöscht wie sonst der Sheriff an jedem Abend. Doch Denton weiß, wo der Alte liegt. Wären die Gitter nicht zwischen ihnen, er könnte ihn im Dunkel der Nacht, die über der Stadt und diesem Jail liegt, erreichen – genau wie die anderen beiden – Stevens, den Gewohnheitsdieb und Säufer, oder Bunny Shields, den sie »das Häschen« nennen, weil er dauernd Angst hat. Hätte sie haben sollen, denkt Denton, als er mit ihnen Vieh stehlen ging und Stevens den Cowboy anschoß. Nun wird er ein halbes Jahr brummen.
Denton lauscht. Jenseits des Ganges und der Wand bewegt sich etwas. Dann pfeift der Zug. Der langgezogene, schrille Jammerton kommt klagend durch die Nacht.
Ein Uhr, der Güterzug, denkt Denton. Er bringt ihnen Schienen und das Material für die Brücke, deren Pfeiler ich noch entstehen sah. Sam Denton sitzt nun, nimmt den Hocker und stellt ihn auf die Pritsche.
Denton kniet sich hin, greift unter die Decke und zieht den Strick heraus. Ein geflochtener Strick aus lauter schmalen Deckenstreifen.