311 – Im Dienste des Satans
»In vier Minuten muß der Mitternachtszug kommen«, sagt Quinton laut. »Gott sei Dank, dann gehe ich nach Hause und kann endlich schlafen!«
Er redet immer mit sich selbst, dieser Sam Quinton. Er ist zuviel allein in der Station von Gila Bend… Nachtdienst, den letzten Zug abwarten.
Sam Quinton ist siebenundzwanzig Jahre alt, seit drei Wochen verheiratet – ein Mann, der müde ist und schlafen möchte.
Er gähnt jetzt und tritt an das Fenster. Die Laternen über dem einfachen Schottersteig werfen ihr Licht auf die Gleise, auf einen menschenleeren Bahnhof und eine Reihe von Loren drüben.
Sie sehen wie umgekippte Särge aus, wie Sargdeckel, denkt Sam Quinton.
Draußen weht Wind, der Staub aufwirbelt und ihn an den Loren vorbei gegen ein paar leere Güterwaggons treibt, die vor dem Lagerschuppen und der Rampe stehen.
Im Staub verborgen Männer – genau sechs. Der siebende hält jenseits der Schienen die Pferde und friert, weil er Angst hat.
Zwei Männer stehen im ersten Schuppen.
»Der Zug!« sagt Billy Groccer, gesucht in drei Staaten wegen Bandendiebstahls und Mordes. »Salem, hast du dich geirrt, dann schlage ich dir die Ohren ab!«
»Billy, ich muß es doch wissen«, antwortet Salem Ray, der einmal Buchhalter war, ehe er Bandit wurde. »Ich habe doch schließlich alle Summen durch meine Hände gehen sehen. Übermorgen ist Löhnung in Cornelia.