306 – Eine Handvoll Leben
Handschellen klirren, Pferde prusten. Mondlicht fällt unter die Plane mit den großen Blockbuchstaben US ARMY. Der Wagen hält ruckartig, durch die fünf Männer geht ein kurzes Rütteln. Hinten springt Blunt, der eine Wachposten, ab. Auf dem Bock erhebt sich Corporal Dobson. Er greift nach dem Eisentopf und dem Stahldreibein.
Das Essen für die Wachmannschaft und fünf Gefangene wird gleich warm gemacht werden.
Der erste Gefangene an der Kastenwand des Wagens heißt Mallings. Er war einmal Quartermaster-Sergeant, Dienststellenvorgesetzter des Armeenachschubdepots in Fort McLane. Hager, düster, verkniffen sitzt er da. Militärsträfling Mallings ausgestoßener, verachteter Halunke. Nicht besser ist es mit den beiden anderen an dieser Seite. Redcliff heißt der nächste Mann. Er ist mittelgroß, hat wenig Haare auf dem Kopf und helle Fischaugen. Einen Platz weiter Edward Jones. Er ist kaum zwanzig, blond und blaß. Er ist der Vetter von Mallings, hat im Depot gearbeitet und bei dessen Schiebungen mitgemischt. Armeegut verschiebt man nicht, schon gar nicht Waffen.
Da plagt die Armee sich ab, mit den Apachen fertig zu werden, und gewissenlose Kerle wie Mallings verkaufen Beutegewehre aus den Beständen der geschlagenen Südstaatenarmeen an Indianer. Darauf steht der Strang.