302 – Hinterhalt für Madison
Der schwache Lichtblitz einer Laterne warnt Chuck Madison. Er macht einen Riesensatz, fliegt gegen die Bretterwand, rutscht ab und landet mitten in einer Wasserlache.
Im selben Augenblick feuert der Mann vor Chuck. Der belfernde, scharfe Knall des Revolvers übertönt das wütende Peitschen des Windes und den herabprasselnden Regen. Die Kugel faucht über den Marshal von Virginia City hinweg, knallt in den Bretterzaun, durchschlägt ihn und bleibt im Schuppen stecken.
Noch zwei Patronen, denkt Madison grimmig, als er sich aufstemmt und den Mann hinter den düsteren Hütten des Diggercamps und einem Haufen Unrat verschwinden sieht.
Vor Madison liegt das abfallende Ufer des Baches. Hier stehen über hundert Hütten im wirren Durcheinander. Es gibt winklige und verschlungene Gassen zwischen ihnen. Wer sich hierhin wagt, der kommt manchmal nicht mit dem Geld wieder, das er in den Taschen hatte, als er das Diggercamp betrat.
Hinter Madison ertönen Rufe. Irgendwo flucht ein Mann heiser. Eine Frau versucht die schreienden Kinder zu beruhigen, und ein paar Männer laufen zur Seite, als Madison angerannt kommt.
»Der Marshal!« warnt jemand heiser. »Aus dem Weg.«
Sie sind weg wie die Ratten, die im Unrat des Diggercamps nach Fressen wühlen. Das Licht in der einen Hütte links erlischt. Und weit hinter Chuck Madison gellt der Schrei durch den prasselnden Regen: »Oates hat ein Messer ins Kreuz bekommen. Der Kerl hat Madison hinter sich.