
290 – In Omaha wirst du hängen
Tate Growman sieht sich noch einmal nach seinem Pferd vor dem Balken des Herndon House in Omaha um und geht dann auf Bill Bowers Saloon zu. Er sieht den langgestreckten Bau der Tanzhalle und hört das Kreischen einiger Girls.
Licht brennt überall, spiegelt sich in den Pfützen der Straße.
Drei, vier Männer am Eingang der Tanzhalle lachen dröhnend, als der untersetzte Mister, dem sie einen Stoß gegeben haben, über den Absatz des Vorbaues stolpert und auf Tate zufliegt, und Growman macht einen Satz nach rechts.
Die vier Burschen links von ihm lachen noch immer. Jener aber, den sie gerade aus der Tür befördert haben, hat keinen Grund zu lachen.
Der Mann landet mitten in einer morastigen Pfütze.
Wasser spritzt nach allen Seiten hoch, ein Mädchen links stößt einen kleinen Schrei aus und sieht erschrocken auf ihren gelben Rüschenrock, der einige Spritzer abbekommen hat.
»Oh«, sagt sie verstört. Sie blickt von ihrem Rock auf den Mann, der mitten in der Pfütze liegt.
An der Anlegestelle heult die Sirene eines Dampfers, denn Omaha ist eine Stadt am Fluß.
Das Mädchen hat blonde Haare und eine kurze Jacke über dem Kleid.
»Wilber, du solltest dich schämen! Habt ihr Valentine heruntergeworfen? Sieh dir mein Kleid an, Wilber.«
Die Männer sind nicht fähig zu antworten, denn Valentine sieht wie ein echter Neger aus. Er stemmt sich langsam auf die Knie, von seinem Gesicht tropft das brackige Wasser. Seine Hände, bedeckt vom Schlamm, fahren zum Gesicht hoch und wischen hastig über es hinweg.
Jetzt sieht er noch schlimmer aus.