256 – Sein letzter Kampf
Wheeler hält genau dort, wo ihn niemand erwarten wird. Er ist immer geschickt und ein Mann, der seinen Gegner kommen zu lassen pflegt.
Und diesmal sind es zwei Gegner.
Die Blätter des Busches zittern im Wind, die Zweige reiben sich aneinander, und der Mond ist wie eine Sichel in dieser sternenklaren Nacht.
Wheeler kneift die Augen leicht zusammen und sagt sich, dass die beiden Männer hier heraufkommen werden. Es ist unmöglich, dass sie einen anderen Weg aus dem Tal am Judith-River-Arm nehmen, denn hier sind sie in das Tal geritten.
Dort unten, dicht an der Geröllhalde, die zum Flussbett abfällt, bewegt sich etwas. Im nächsten Moment reiten die beiden Männer aus dem Schatten heraus.
Wheelers Finger gleiten über den Kolben der Winchester und legen sich um das kühle Metall des Schlosskastens.
Der Busch verdeckt Wheeler gegen die Sicht der beiden Männer. Sie werden schräg unter ihm vorbeikommen müssen und ihn wahrscheinlich zu spät bemerken.
Clay Wheeler zieht das Gewehr aus dem Scabbard und legt es über sein linkes Bein.
»Ruhig«, sagt er leise und klopft dem Pferd mit der linken Hand an den schlanken Hals. »Nur ruhig, Freund, sie dürfen dich nicht hören!«
Das leise Schnauben des Pferdes verstummt, der Braune mit dem weißen Brustdreieck steht still wie ein Denkmal. Wheeler duckt sich leicht.
Er hat den Oberlauf des Flusses links vor sich und den Wind gegen sich stehen. Vielleicht wirkt deshalb das Muhen der drei Rinder so laut. Die Männer zeigen immer noch keine sonderliche Eile, kommen aber stetig näher und werden in weniger als fünf Minuten die flache Senke unter Wheeler erreicht haben.