120 – Die Hölle von Carrizal
Lewis Jewitt hob die Faust, um zuzuschlagen. Sein Gesicht war krebsrot vor Wut, und seine dicken Lippen zuckten. Der war anderthalb Kopf größer als Rod Finnegan. Und ein anständiger Fausthieb mußte reichen, um den Mann zu Boden zu bringen.
»Hund!« schrie Jewitt den jungen Zureiter an. »Ich gerbe dir das Fell, du verdammter Strolch!«
Er stürmte auf Finnegan zu. Der bückte sich blitzschnell. Im nächsten Augenblick griff er hinter den Holzstapel. Dort stand ein armlanges und kantiges Brennholzscheit. Eine halbe Sekunde darauf hielt Finnegan das schwere Holz in beiden Händen. Einmal ließ er es durch die Luft zischen. Er wußte, daß Jewitt im Grunde feige war.
Als Jewitt den schweren Knüppel sah, blieb er ruckhaft stehen. Seine erhobene Faust sank herab. Er stierte aus herausquellenden Augen auf das Holz und sperrte den Mund auf.
»Na?« fragte Finnegan keuchend. »Na, wie sieht es jetzt aus, du Pferdetäuscher und Leutebetrüger? Komm doch, Bulle! Was meinst du, was dieses Ding mit deinem Gaunerschädel macht?«
Er ließ den Knüppel einmal durch die Luft sausen. Dann machte er einen Schritt auf den dicken Jewitt zu. Der sprang erschreckt zurück und brüllte:
»Du bist entlassen! Raus mit dir! Und so was nennt sich Zureiter und Stallhelp. Dabei sagt er den Leuten, ob sie einen Gaul kaufen sollen oder nicht. Mensch, du Strolch, du hast mir ein Geschäft verdorben. Du bist entlassen!«
»In Ordnung«, knirschte Finnegan. »Aber erst mein Geld, dann gehe ich, nicht eine Sekunde eher. Du verdammter Betrüger! Acht Wochen habe ich bei dir ausgehalten und zugesehen, wie du anderen Leuten alte