112 – Ihr letzter Trail
Er liegt still, und die Nacht ist um ihn mit der drückenden Schwüle des Septembers in diesem Land am Vorfeld der Washoe-Berge.
Um ihn ist die Stille, in der Männer schlafen und ihre Träume haben. Der eine, der kleine Diggi Brown, träumt von seinem Girl in Carson City und macht gerade den Mund auf.
»Jenny«, sagt er versonnen. Und nach einer Pause: »Lovely!«
Dann ist es wieder still, und Bart Trence dreht sich von der rechten Schulter auf den Rücken und schnarcht laut. Er schnarcht immer, wenn er auf dem Rücken liegt, der große und muskulöse Bart Trence. Es stört die anderen sechs Männer in dem kleinen Bunkhaus der großen LeRoy-Ranch nicht mehr. Es gehört zu ihrem Schlaf wie das leise Knarren des Windrades über ihnen auf dem Wasserradturm und das Heulen des Hundes, wenn der Mond ihn plagt.
*
»Jonny…, John…, John!« ruft Rick Lamotta gepreßt und berührt die Hand, die noch ganz warm ist, und Jonnys Augen sehen ihn an, als wenn sie ihn um etwas bitten wollten.
Und da erst begreift Rick, daß ihn nicht sein Traum aufgeweckt hat, daß es der Schuß war, den Jonny Oro auf sich selber abfeuerte.
Rick zieht sich am Wagenrad hoch und blickt auf den Zettel, der dort festgeklemmt ist. Auf dem Zettel steht in Jonnys krakeliger Schrift:
Boß, du warst immer ein feiner Bursche. Nur einer kann durchkommen. Nimm das Wasser und geh! Geh immer weiter, bis du aus der Gila-Wüste heraus bist! Viel Glück. Und – es tut mir nicht leid! .
Jonny
»Wasser!« sagt Rick Lamotta heiser