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Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert. Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
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268 – Wenn Freunde sterben …

Nr.: 268
Veröffentlichung: 6. November 2018
Erscheinungsweise: monatlich
Seitanzahl: 100
Autor: U.H. Wilken
Artikel-Nr.: 9783740936839
Wie ein herrenloser Hund streunte er durchs große texanische Camp am Brazos und hoffte, endlich auf seine Freunde zu stoßen. Nicht sie sollte er finden, sondern den Tod. Er war so arm und heruntergekommen wie alle Männer hier, die arbeitslos herumstanden und jeden Tag ihres Lebens verfluchten. Ohne Yankee-Dollars konnte er sich auch keine der sündhaft teuren Ausrüstungen kaufen, um mit den ersten Treibherden nach Norden zu ziehen. In der zerfetzten und verschmutzten Uniform fiel er nicht auf, sie alle trugen noch Uniformstücke – Überbleibsel eines verlorenen Bruderkrieges. Das einzige, was er wie einen Schatz hütete, waren die fast nagelneuen Stiefel, die er noch in den letzten Tagen des Krieges in einem verlassenen Gehöft gefunden hatte. An diesem Abend wartete sein Mörder schon auf ihn, im tiefen Schatten der alten Ställe neben dem Last Chance Saloon hatte sich ein Mann auf die Lauer gelegt. Ahnungslos kam er heran, vom Licht des Saloons gelockt, er würde sich kaum einen der verdünnten Whiskys leisten können. Er suchte die Nähe der Männer, um nicht immer nur in seinem schäbigen Hundeloch am Rande des Camps zu sein. Das Straßenstück vor dem Saloon war dunkel. Der junge Mann sah seinen Mörder nicht. Unter dem Sternenhimmel von Texas brüllten und tobten überall angetrunkene Männer, und so mancher Schuß fiel zwischen den Bretterbuden und den alten zerfetzten Armeezelten. Als er an den Ställen vorbeiwollte, flammte es im Dunkel grell auf. Er spürte den heftigen Einschlag und wurde herumgeschleudert. Mit zuc­kenden Händen griff er haltsuchend ins Leere – dann stürzte er noch während des Knalls in den aufgewühlten Staub. Der Mörder hetzte heran. Zwei Hände krallten sich in die Schultern des jungen Mannes und zerrten ihn zwischen die Ställe. Er spürte nicht, wie der Mörder ihm die Stiefel von den Füßen riß und die Taschen der zerlumpten Uniform durchwühlte. Vorn auf der Straße riefen heisere Stimmen und entfernten sich. Niemand würde ihm helfen!

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