
246 – Bis ans Tor zur Hölle
Er war derzeit der glücklichste Bursche am Colorado. Übermütig tanzte er im seichten Uferwasser, achtete nicht auf die Umgebung.
Kalte Augen beobachteten ihn schon seit geraumer Zeit.
Er hörte nicht mehr den scharfen Knall des Gewehrschusses.
Haltsuchend griff er ins Leere. Schlaff brach er am Uferrand zusammen. Über dem Fettgehölz verwehte Pulverrauch.
»Verdammter!« drang es aus dem Gebüsch. »Nicht schießen, sagte ich!«
Eine Weile geschah nichts, dann raschelten Sträucher.
Braunhäutige Gestalten schlichen hervor, duckten sich wie Pumas zum Sprung. Mürbes Leder und zerschlissener Baumwollstoff umgaben die sehnigen Körper. Strähniges Haar bewegte sich im glühenden Wind. Machetas reflektierten das Sonnenlicht.
Indianer vom Stamm der Yumas.
Erneut raschelten Sträucher, knackten Äste. Gemächlich kamen Männer in Reitstiefeln hervor.
Abwartend verharrten sie mit Gewehren und Colts am Ufer.
Wie Raubkatzen sprangen die Yumas von einem Stein zum anderen und näherten sich dem gegenüberliegenden Ufer.
Gelassen beobachteten die Männer vom Ufer aus die Yumas. Keiner sagte ein Wort.
Jetzt beugte sich einer der Indianer über den Weißen, der reglos im feuchten Sand lag.
Die anderen Yumas rafften alles an sich, was ihnen nützlich schien, Gewehr, Colt, Munition, Proviant, Sattel und Decken. Die Digger-Ausrüstung ließen sie unbeachtet. Wichtig war ihnen noch das Pferd – und natürlich das Gold.
Der Indianer neben dem Weißen richtete sich jetzt auf. Groß und schlank stand er im seichten Wasser. Kein Muskel bewegte sich im braunhäutigen Gesicht. Nur in den nachtdunklen Augen war Leben. Sie spähten über den Fluß. Die gleißenden Wasser blendeten. Dennoch sah er, wie einer der Männer drüben nickte.
Da hob er die Macheta. Wasser perlte auf der langen Klinge des Buschmessers.
Dann schlug