
244 – El Dorado
Schüsse fielen am Bahngelände. Die Kugeln ließen die Scheiben des Stationshauses bersten.
Drinnen detonierte eine Sprengladung und sprengte den Geldschrank.
Die Banditen sprangen über den bewußtlosen Eisenbahner und rafften Geldbündel aus den Flammen, stopften sie in die bereitgehaltenen Satteltaschen. Da näherte sich draußen ein Mann im Laufschritt, das Gewehr schußbereit erhoben. Es war ein Bahn-Marshal.
Einer der Banditen hob den Colt und zog den Stecher durch. Doch nur ein Klicken ertönte.
»Was ist, Yul«, stieß der blonde Komplice hervor.
»Verschossen, verdammter Büffelmist. Nimm du ihn aufs Korn, Joey!«
Joey Dellessandro drückte ab.
Der Bahn-Marshal verharrte unter dem Einschlag des Geschosses stocksteif, torkelte dann rückwärts. Schwer stürzte er auf die Schwellen und blieb reglos liegen.
Die Banditen hatten es gewagt, am hellen Tag die Bahnstation von Abilene zu überfallen.
Doch nun ging’s um mehr als die Beute – sie wollten schließlich die Skalpe behalten
Sie flohen im ausgetrockneten Graben neben dem Schienenstrang, vorbei an Hinterhöfen, erreichten endlich die Kornmühle am Mud River.
Keuchend hetzten sie in den Lagerstall. Mehlstaub wallte unter ihren Stiefeln auf. Hinten stampften vor dem noch geschlossenen kleinen Tor die bereitstehenden Sattelpferde.
Atemlos warfen die sechs Banditen die Satteltaschen auf die Pferde. Ächzend zog sich als erster Tennessee, der einzige ältere Bandit, in den Sattel.
»Clocky« Clochard stieß das Hintertor auf. Grell stieß der Sonnenschein herein.
Weit dehnte sich jenseits des Mud River die Kansas-Ebene mit ihrem sonnenverbrannten Blaugras. Gleich hinter der Festwiese von Abilene ragten die unzähligen Pfosten der riesigen Korrals in den Glutwind. Staubschwaden trieben über Herden brüllender Rinder hinweg. Fern buckelten sich graugrün die Hügel von Kansas.
Bewaffnete Männer näherten