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Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert. Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
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21 – Die Jesse-Farwick-Legende

Nr.: 21
Veröffentlichung: 28. Februar 2014
Erscheinungsweise: monatlich
Seitanzahl: 100
Autor: H. C. Nagel
Artikel-Nr.: 9783740936075
Die Stadt hieß Rio d’Oro und lag im Minenbezirk nahe der mexikanischen Grenze. Wahrscheinlich hätte Jesse Farwick in seinem ganzen Leben niemals etwas von Rio d’Oro gehört, wenn ihn nicht ein Brief erreicht hätte. Gelassen und scheinbar schläfrig hockte Jesse Farwick im Sattel des struppigen Schecken, den er Grashopper – Heuschreck – nannte. Jesse Farwick war hager und sehnig. Doch trotz Schläfrigkeit und zusammengesunkener Haltung spürte man, daß sich zäher Wille, Kraft und Ausdauer hinter dieser Hagerkeit verbargen. Seine Augen schimmerten hell in einem schmalen braunen Gesicht, das an den Schläfen und um den Mund scharfe Falten zeigte. Die Farwicks stammten aus den Tälern der Ozark Range in Missouri. Während des Bürgerkriegs wurde ein Teil der Familie ausgelöscht, der Rest in alle Winde verstreut. Einige der überlebenden Männer waren damals Geächtete geworden und gezwungen, andere Namen anzunehmen. Sie zogen von Missouri fort, um der Verfolgung zu entgehen. Von den wenigen Überlebenden seiner Sippe war er der einzige, der weiter seinen wirklichen Namen trug. Die beiden ersten Jahre nach dem Krieg hatte Jesse als Satteltramp zugebracht. Dann versuchte er es als Büffeljäger, um so zu einem kleinen Grundkapital zu kommen, mit dem sich eine Existenz aufbauen ließ. Eine Chance bot sich ihm bei der Eröffnung einer Frachtlinie zwischen Wichita Falls und Abilene: Er wurde Teilhaber in dem Unternehmen eines Oldtimers. Sein Leben schien nun in geregelten Bahnen zu verlaufen, auch wenn es am Rande der Indian Nations noch wild und abenteuerlich genug zuging. Jesse Farwick atmete auf und gab sich angenehmen Hoffnungen hin. Anderthalb Jahre später wurden seine Träume mit einem Schlag zerstört. Der blutige Aufstand der Comanchen und Kiowas stürzte die Llanos und den Nordwesten von Texas in ein Chaos. Der Verlust von neun Wagen und mehr als fünfzig Gespanntieren hatte das Unternehmen restlos ruiniert. Jesse überließ seinem Partner die Abwicklung dieses Bankrotts und schloß sich der Ranger-Kompanie aus San Angelo an, die zusammen mit Texas-Miliz und einer starken Truppe von Büffeljägern zu einer Strafexpedition in die Llanos aufbrach.

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