
203 – Schwadron der Eisenfresser
»He, du da, an der Theke! Wir reden mit dir!«
»Ich aber nicht mit euch.« Der große Fremde kehrte den beiden Männern am Tisch den Rücken. »Habt wohl Schwierigkeiten beim Stuhlgang, wie?«
»Die kriegst du, verdammter Yankee!« Beide kamen drohend hoch.
»Warum, Amigos?« Der schlanke Fremde beobachtete sie im halbblinden Thekenspiegel. »Ihr habt was gegen den Norden?«
»Eine ganze Menge!« schrie einer haßerfüllt. Damit griffen sie nach den Colts.
Da wirbelte der drahtige Mann herum, warf sich zur Seite, riß sich im Fallen den Colt heraus und feuerte. Blei grub sich in die Theke. Kugeln trafen die Männer am Tisch und stießen sie zurück.
Niemand griff ein, der Fremde trat vor die Toten.
»Ich wollt’ euch doch nur erklären, daß ich kein Nordstaatler bin.«
Irgendwer hustete im Hintergrund. Pulverrauch stieg aus den am Boden liegenden Colts ins Gesicht des Mannes, der etwas gebeugt verharrte. Schlaff hing die speckige Lederjacke von den Schultern. Auch die derbe Hose und die Mokassinstiefel waren Kleidungsstücke, wie sie ein Plainsman trug.
Achselzuckend schob er nun den rauchenden Colt in die Halfter.
»Natürlich wißt ihr nicht, wer euch erschossen hat. Ich sag’s euch: Curly Stakenbush!«
Auf langen Beinen stakste er zur Tür und wandte sich vor dem Hinausgehen den Gästen zu.
»Noch einen schönen Tag, Leute.«
Quietschend schlugen die Flügel der Schwingtür hinter ihm zusammen.
Draußen stieg er auf seinen Falben, ritt und trabte hinaus in die sonnendurchglühte Weite des texanischen Hinterlandes.
*
»Die Lunte brennt schon, Waco! Gleich fliegt die ganze Chose in die Luft – und sie werden knusprig wie die Weihnachtsgänse. Du kannst angreifen, Waco.«
»Das mach ich glatt!«