
187 – … die den Tod verachten
Langsam gleitet der Schatten eines Reiters über die verdreckten grauen Wände der Adobehäuser. Schmutzige Kinder hocken im Schatten von Eukalyptusbäumen und sehen dem jungen Reiter mit großen dunklen Augen nach. Die Hufe des verstaubten Pferdes tacken über die mit Abfall übersäte Straße, die sich zwischen den niedrigen Häusern fast gerade hinzieht. Die Sonne steht schon tief über den Davis Mountains, und ihr noch helles, gleißendes Licht fällt in scharfen Lichtbahnen durch die Lücken der Häuserreihe auf die Fahrbahn. Der junge Mann auf dem abgetriebenen Pferd ist schlank und sehnig, fast dürr. Sein schmales Gesicht ist tiefbraun und eingefallen – ein viel zu alt erscheinendes Gesicht für diesen Mann, der nicht älter als fünfundzwanzig zu sein scheint. Hohl hallt das Echo des Hufschlages zwischen den alten Häusern, und misstrauische Gesichter zeigen sich für Sekunden in den glaslosen Fensterlöchern. Verlassen liegt die Straße vor ihm, und er hat den bedrückenden Eindruck, er sei in einer toten, ausgestorbenen Ortschaft, nicht in einem Camp, das ihm früher fast zur zweiten Heimat geworden wäre, wenn er sich nicht wie so viele andere junge Männer freiwillig zur Armee gemeldet hätte, um gegen den Norden zu kämpfen. Seitdem sind fünf endlos lange Jahre vergangen, und aus ihm ist inzwischen ein einsamer Mann geworden.
An diesem stillen Tag hat er das Camp erreicht, das er in vielen langen Träumen oftmals heraufbeschwor, an das er in all den langen Jahren gedacht hat.
Es ist ein Camp, das kaum zu erkennen ist in diesem schmutzigen Ort ostwärts der Davis Mountains.
Und doch –