
171 – Gehetzt, gekettet und verraten
Hart schlugen die Hufe eines Pferdes über den Höhenzug hinweg und klirrten durch Geröll. Sekundenlang hob sich der schlanke Reiter noch vor dem rot flammenden Abendhimmel ab, dann polterte das Pferd abwärts, vorbei an den bizarren Felskuppen, und trug seinen Reiter ins tiefe, enge Tal.
Dort schimmerte trüber Lichtschein durch die hereinbrechende Nacht.
Der Reiter jagte den schmalen ausgefahrenen Weg entlang, den erst vor einer halben Stunde die Concordkutsche auf dem alten Santa Fé Trail genommen hatte.
Wenig später verhielt der Mann am Rand des Hofes der Poststation, wo die Pferde gewechselt wurden, und riss das Gewehr aus dem Scabbard. Er lud durch und glitt aus dem Sattel. Geduckt schlich er um die alten knorrigen Bäume, vorbei am Pferdekorral, am Stall entlang und bis vor die Tür des Hauses.
Drinnen klapperte Geschirr; Essbestecke kratzten über Blechteller. Jemand lachte und sagte irgendetwas. Cole »Yuma« Bannister verzog das schmale, gut geschnittene Gesicht zu einem triumphierenden Lächeln, während es in den Augen aufblitzte.
»Sie sitzen alle drinnen«, murmelte er. »Du wirst es schaffen, Yuma …«
Noch einmal spähte er umher, sah die Postkutsche neben dem Stall und hörte die Pferde hinter der Bretterwand des Stalles stampfen. Er schlich am Haus entlang, erreichte das Fenster und blickte ins Haus.
An einem langen Tisch saßen die Reisenden; am Kopfende hockte der Fahrer, beugte sich tief über den Teller und löffelte die Suppe. Das urwaldliche Bartgestrüpp hing dabei fast in den Teller.
Hinter seinem schmalen Tresen stand der Stationsmann und füllte gerade die Gläser mit Whisky. Undeutlich hörte Cole Bannister ihn sagen, dass es immerhin