
170 – Trail der rauchenden Colts
Der Hauch der Wildnis umgab ihn noch, als er in die Stadt hineinritt. Cheyenne blickte sich in diesem jämmerlichen Nest um und fand, dass es verschlafen wirkte.
Doch da sah er schon einen kleinen Mann im hohen Bogen durch die Schwingtür eines Saloons fliegen und in den Straßenstaub rollen. Das Zweite, was er sah, war ein Glas Milch, das diesem Mann folgte.
Stöhnend richtete sich der kleine Mann auf den Knien auf. Er sah die Beine eines Pferdes. Langsam hob er den Blick und sah Rascal Cheyenne im Sattel sitzen, fast nur in weiches Leder gekleidet. Das hagere, knochige Gesicht des Reiters verzog sich nicht einmal. Er war schlank, sehnig und zäh. Als er nun auch noch aus dem Sattel stieg, erinnerten seine Bewegungen an die eines erfahrenen, narbigen und stets wachsamen Wolfes.
Vor dem Saloon waren drei Cowboys aufgetaucht und lachten. Rascal Cheyenne stellte den kleinen vertrockneten Kerl auf die Beine.
»Danke, Mister«, flüsterte der kleine Satteltramp hohl.
Cheyenne nickte und wandte sich ab, um in den Saloon zu gehen.
»Mein Name ist Tennessee«, sagte der Tramp.
Cheyenne sah zurück. Irgendwie erinnerte ihn der Tramp an einen geprügelten Hund, der vergebens seinen Herrn gesucht hatte.
»Komm mit, Tennessee«, sagte er rau. »Ich lade dich zu einem Drink ein.«
Dann trat er auf den Brettersteg hinauf. Die Cowboys rückten zur Seite. Er stieß die Schwingtür auf und ging hinein.
Tennessee wollte ihm folgen, aber ihm versperrten die Cowboys den Weg. »Leg dich unter eine Kuh, wenn du Milch trinken willst«, knurrte einer der Cowboys. »Du kommst nicht hinein. Auch wenn