
128 – Todesstaub
»Wir hätten das nicht allein tun sollen«, meldet sich der alte Horseshoe Niggels heiser. »Das ist zu gefährlich.«
Don Kent sieht sich nur kurz um.
»Halt den Mund«, sagt er finster. »Was gefährlich ist, bestimme ich hier.«
Horseshoe schweigt, weil es doch keinen Sinn hat, etwas zu sagen, wenn sich Don Kent etwas vorgenommen hat. Was er jetzt aber tun will, das ist wirklich gefährlich. Man könnte das Einbruch nennen.
Kent bückt sich am Bachufer. Dann knetet er einen Klumpen Lehm und hebt ihn hoch. Die Finger dreckig, einen entschlossenen Zug um den Mund, legt Kent die drei Schritte bis an den Stall zurück. Dort presst er den Klumpen Lehm gegen die Scheibe des Stallfensters.
»Hör zu, Horseshoe«, sagt er dabei finster. »Wenn jemand die Tür von innen verriegelt und dazu noch abschließt, dann muss man durch das Fenster einsteigen. Und damit man keinen Lärm macht, presst man Lehm gegen die Scheibe. Danach zerschlägt man das Glas.«
Während er redet, pappt er den Lehm sauber vor die Scheibe. Schließlich zieht er mit schmutzigen Fingern seinen Colt, nimmt den Kolben und schlägt.
Im Lehm klafft nun ein Loch. Man kann die Dunkelheit des Stalls ahnen und den Geruch nach Pferdemist einsaugen, der aus dem Loch dringt.
Don Kent nimmt sein Halstuch ab, und Horseshoe Niggels beobachtet den Jungen mit wachsendem Staunen. Wenn Don Kent auch erst zwanzig Jahre wird, er benimmt sich wie ein alter Einsteigdieb, für den ein Fenster das geringste Hindernis bedeutet.
»Na?« Kent grinst. Er wickelt ein Tuch um die Hand und bricht die Fensterscheibentrümmer heraus. »Was