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Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert. Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
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111 – Die Schlinge

Nr.: 111
Veröffentlichung: 11. Mai 2015
Erscheinungsweise: monatlich
Seitanzahl: 100
Autor: John Gray
Artikel-Nr.: 9783959792486
Ich hörte die Schüsse aus großer Weite. Das scharfe Geräusch der Detonation riss mich aus meiner Lethargie. Die Monotonie der Wüste, die mich seit fünf Stunden umgab, wirkte ermüdend. Wieder krachten Schüsse. Das Geräusch kam von vorn. Ich ritt schneller. Erregung erfasste mich, wie immer, wenn ich die Nähe von Gefahr spürte. Unwillkürlich griff ich zum Scabbard und zog die Springfield heraus. Mein Pferd zog eine tiefe Spur durch den weichen Sand, die von dem ständig wehenden Wind bald wieder geschlossen wurde. Der Wind kam von Südwesten und traf mich von der Seite. Er trug feinkörnigen Staub mit sich, der längst die Fasern von Hemd und Hose durchdrungen und sich auf meiner Haut festgesetzt hatte. Auf meinem Gesicht hatte er mit dem Schweiß eine dünne graue Kruste gebildet. Meine Kehle brannte, meine Mundhöhle war ausgetrocknet, die Schleimhäute geschwollen. Ich besaß nur noch wenig Wasser, und das wollte ich mir aufsparen, solange es möglich war, denn ich hatte keine Ahnung, wann ich wieder auf eine Wasserstelle stoßen würde. Auf einem Dünenkamm hielt ich an. Die Sonne stand schräg über mir und stach mir ins Gesicht. Die Luft flimmerte, und die feinen Staubbahnen, die der Wind in Wellenbewegungen über die glühend heiße Sandfläche trieb, verliehen dem Land ein Leben, das es nicht besaß. Kandelaberartig geformte Saguaro-Kakteen reckten sich wie einsame Landmarken aus der Einöde. Hier und da erhoben sich Yuccapflanzen, deren Blätter wie gespannte Stahlfedern vibrierten. Westlich von mir begann ein Geröllfeld, das in der grellen Sonnenglut wie verharschter Schnee wirkte.

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