490 – Flori, der Sohn der Zirkusprinzessin
»Ist es noch weit, Mutti? Meine Füße sind ganz müde. Ich kann keinen Schritt mehr gehen.«
»Warte, ich trage dich, Flori. Es ist nicht mehr weit, vielleicht noch fünf Minuten. Dort hinter den Bäumen kannst du schon die Dächer von Sophienlust sehen.«
Eva de Collon blieb stehen und schenkte ihrem kleinen Sohn Florian ein zärtliches Lächeln.
Das Kind brauchte nicht zu ahnen, wie elend sie sich fühlte und dass ihr jeder Schritt zur Qual wurde.
Sie biss die Zähne zusammen, als sie Flori hochhob und das Gewicht des Kindes sie schier zu Boden drücken wollte.
Sie ging ein paar Schritte, dann sah sie die Kinder.
»Guten Tag«, sagten Dominik und Malu wie aus einem Munde, als sie die zierliche fremde Dame sahen. Benny, Malus Wolfsspitz, kam zutraulich heran und wedelte freundlich mit dem Schwanz.
»Ein Hund! Mutti, ein Hund«, rief Flori und zappelte, weil er vom Arm seiner Mutter wieder herabwollte.
»Guten Tag, Kinder. Ihr seid sicher von Sophienlust. Ist Frau von Schoenecker zu sprechen?«
»Mutti ist da, gnädige Frau.