
121 – Im Frühling des Lebens
Christian Volkmann trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Immer wieder wanderte sein Blick zu der nahen Kirchturmuhr. Wo Petra nur blieb? Ihr Unterricht endete doch zur gleichen Zeit wie sein Unterricht.
Der Vierzehnjährige bückte sich, um seine Schultasche abzustellen. Als er sich wieder aufrichtete, stand Petra vor ihm. Sie war ein Jahr jünger als er und ein paar Zentimeter kleiner.
»Wartest du schon lange?«
»Eine Ewigkeit.« Chris hob seine Tasche wieder auf. »Wo hast du dich herumgetrieben?«
»Ich habe mich nicht herumgetrieben«, wies sie ihn lächelnd zurecht. »Ich habe nur auf der Toilette mein Haar gekämmt.« Petras lange dunkelbraune Haarflut glänzte im Sonnenlicht. Chris’ freie Hand strich sacht darüber. Auch er war dunkel, noch dunkler als Petra. Fast blau-schwarz war sein Haar, seine Augen tief braun. Wer die beiden nicht kannte, konnte sie für Geschwister halten.
»Nur noch ein paar Tage«