
111 – Der Traum der kleinen Stefanie
Der Telefonapparat in dem büroähnlichen Empfangszimmer klingelte. Schwester Regine, die Kinder- und Krankenschwester von Sophienlust, griff nach dem Hörer. »Kinderheim Sophienlust«, meldete sie sich mit ihrer weichen, sympathischen Stimme.
Stille am anderen Ende.
»Kinderheim Sophienlust«, wiederholte Schwester Regine geduldig. »Was kann ich für Sie tun?«
Jetzt hörte sie verhaltenes Atmen, dann eine gepresste Stimme. »Frau von Schoenecker, ich muss mit Ihnen sprechen.«
»Tut mir leid, Frau von Schoenecker ist nicht in Sophienlust. Kann ich etwas ausrichten?« Schwester Regine schüttelte leicht den Kopf. Der unbekannte Anrufer schien sehr erregt zu sein.
»Ich muss Frau von Schoenecker sprechen.« Ein kurzes Zögern, dann die Frage: »Frau von Schoenecker ist doch für das Kinderheim zuständig?«
»Sie verwaltet das Heim für ihren Sohn«, erklärte Schwester Regine. »Die Heimleiterin ist Frau Rennert. Wollen Sie mit ihr sprechen?«