
109 – Gebt mir meine Mutti wieder!
»Vati! Vati!« Noch ehe Denise den Jungen zurückhalten konnte, war er ihren Armen entglitten. Wie ein Wiesel schlüpfte er jetzt zur Tür hinaus. Vor dem Haus holte er seinen Vater ein. »Ich will nicht hierbleiben, Vati. Nimm mich wieder mit. Bitte!«
Flehend schaute der sechsjährige Jan zu seinem Vater empor, dem Fabrikanten Kurt Buchwald. Der schluckte schwer an dem Kloß, der ihm die Kehle zusammendrückte. »Das geht nicht, Jan. Das weißt du doch.«
»Warum geht es nicht? Warum lässt du mich nicht zu meiner Mutti? Sie wartet doch auf mich. Ich habe ihr versprochen, dass ich wiederkomme«, flehte der Junge mit tränenerstickter Stimme.
Hilflos drehte sich der große unglückliche Mann um. Sein Blick suchte Denise von Schoenecker. Sie war soeben hinter ihm aus der Tür getreten.