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Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.
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10 – Der Blutgraf von Florenz

Nr.: 10
Veröffentlichung: 30. November -0001
Erscheinungsweise: jede Woche
Seitanzahl: 100
Autor: Carola Blackwood
Artikel-Nr.: 9783740941598
Recht wohl unter all den vielen fremden Passagieren an Deck der »MS Aphrodite« fühlte sich Sybille Liebknecht gerade nicht. Gleich den anderen wollte die vierundzwanzigjährige, schlanke und bildhübsche Arzthelferin das Ablegen ihres riesigen Kreuzfahrtschiffes in Savona miterleben. Sie hatte dieses Manöver noch nie gesehen und – jetzt an Deck – war sie vom seemännischen Können des Kapitäns ordentlich beeindruckt; aber ansonsten wäre sie am liebsten, trotz herrlicher Witterung und einem geradezu märchenhaften Sonnenuntergang, ganz schnell wieder nach Hause gefahren. ›Lauter Pärchen auf diesem Kahn‹, hatte sie gleich beim An-Bord-Gehen mißmutig festgestellt, ›und wenn sich mal ein alleinreisender Herr blicken läßt, könnte er glatt mein Großvater sein. Auch jetzt, als sie ihre Blicke unternehmungslustig hatte schweifen lassen: im Alter zu ihr passende, männliche Artgenossen – Fehlanzeige. »Ach, liebe, gute Tante Olga«, seufzte Sybille innerlich, »du hattest es so gut gemeint, als du mir netterweise deine bei einem Preisausschreiben gewonnene Mittelmeerkreuzfahrt geschenkt hast.« Dazu mußte man wissen, daß Tante Olgas Lieblingsnichte Sybille vor kurzem eine grausame Enttäuschung in punkto Liebe und Männer erlebt hatte. Ausgerechnet ihr langjähriger Freund und sozusagen »Verlobter«, der stets so korrekte Daniel Wagenscheidt, für den sie ihre Hand – ach was, Hand? – ihre beiden Arme ins Feuer gelegt hätte, der hatte sie hinter ihrem Rücken schmählich betrogen und mit einer Kollegin aus seinem Büro eines großen Handelshauses ein Liebesverhältnis begonnen. Wenn ihr nicht ihre beste Freundin die Augen geöffnet hätte, wäre sie immer noch ahnungslos, weil ihr lieber Daniel einfach zu feige war, sich zu seiner neuen Liebe zu bekennen. Er hatte sogar versucht, ihr Sand in die Augen zu streuen, als sie ihn mit den Tatsachen konfrontiert hatte; er wäre am liebsten »zweigleisig« gefahren. »Ich hätte niemals gedacht, daß du so erbärmlich sein kannst«, hatte sie ihn angeschrieen – und dabei die für sie höchst überraschende Entdeckung gemacht, daß die Trennung von ihrem »Zukünftigen« (seit nunmehr sechs Jahren war er es) gar nicht sooo besonders schmerzhaft war. Natürlich litt Sybilles Ego beträchtlich unter dem schäbigen Vertrauensbruch, aber der Liebeskummer hielt sich doch sehr in Grenzen – vielleicht gerade weil er sich als so feige erwiesen hatte. »Deine Neue tut mir jetzt schon leid«

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