FBI-Agent Eliot Ness, der große Gegenspieler von Al Capone
Aufregende Action-Krimis aus Chicago um Bandenkriege und Frauenmörder, erzählt von einem Schriftsteller, der sich wie kein anderer in der großen, alten Gangster-Metropole auskennt:
Al Cann weiß alles über den unbestechlichen FBI-Agenten Eliot Ness und den berüchtigtsten aller Gangster, den Italo-Amerikaner Al Capone, der nicht nur Chicago, sondern das ganze Land in Atem hielt. Die beiden großen Gegenspieler Eliot Ness und Alfonso Capone haben wirklich gelebt! Authentische Kriminalfälle halten unsere Leser in Atem, fesselnd, fast magisch beschrieben, daß es unter die Haut geht.
Diese Krimiserie wird alle Krimifans begeistern und nachhaltig binden. Den fintenreichen und spannungsgeladenen Romanen mit wahrem Hintergrund kann niemand widerstehen. Das Duell zwischen Eliot Ness und Al Capone schreitet unaufhaltsam seinem Höhepunkt entgegen...

15 – Erdrosselt!
Nr.: 15
Veröffentlichung: 15. Januar 2023
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Al Cann
Artikel-Nr.: 9783740904364
Er hatte sich vorgenommen, zu töten. Noch heute würde er ein Menschenleben auslöschen. Nichts auf der Welt sollte ihn davon abhalten. Joe McBain blickte durch das schmale Bürofenster in den parkartigen Garten hinunter, wo eben über den weißen Kies leichtfüßig eine junge Frau kam, die Anfang der Zwanzig sein mochte. McBains Augen waren schmal geworden, und um seine Lippen hatte sich ein harter Zug gekerbt. Mit seiner feinnervigen Rechten strich er sich durch sein schon etwas schütter gewordenes Haar, wandte sich dann um, ging zum Schreibtisch, zog den Stuhl zurück und ließ sich nieder. Seit einer Reihe von Jahren arbeitete McBain im Privatbüro von Daniel Gennan. Die Villa der Gennans stand draußen in dem Chicagovorort Itasca und grenzte an den Irving Park. Es war eine mäßig besoldete Anstellung, die McBain angenommen hatte, als er sich in der Malitor Company mit dem Chef überworfen hatte. Er war damals froh gewesen, so rasch eine neue Stellung zu finden; schließlich fehlte es in der Stadt nicht gerade an Buchhaltern. Da hörte er, wie unten die schwere Haustür ins Schloß fiel. Jetzt war sie ins Haus gekommen. McBain rückte seine braunrot gestreifte, sehr dezente Krawatte zurecht, schnippte ein unsichtbares Stäubchen von seinem linken Rockärmel und beugte sich dann wieder über seine Arbeit. Seit dreizehn Jahren hatte er nun unten im Stadtteil North Lake in der Lyndale Avenue eine Wohnung. Und genauso lange war er auch mit Gloria verheiratet. Sie war heute fünfunddreißig, vier Jahre jünger als er, und hatte sich in den dreizehn Jahren, die ihre Ehe dauerte, sehr zu ihrem Nachteil verändert. Das einst federleichte, zierliche Ding war füllig geworden und hatte von ihren guten Eigenschaften nichts mit hinüber in die Zeit gerettet, die einer Ehe ihren Wertbestand geben sollte. Sie aß zuviel, hatte eine Vorliebe für Naschereien, und in der Liebe konnte sie offensichtlich niemals satt werden. Vor einem halben Jahrzehnt hatte McBain schon einmal den Gedanken erwogen, sich von ihr zu trennen. Aber dann hatte er doch wieder davon abgesehen.