478 – Wann läuten die Hochzeitsglocken?
Es war kurz vor Ladenschluss. Veronika Boller räumte die Körbe vor dem großen Schaufenster fort. Bürgermeister Fritz Fellbacher und sein Freund, Pfarrer Zandler, kamen über den Marktplatz.
»Komm, lass uns dir helfen, Veronika!«
»Mei, des ist schön, Fellbacher! Ich bin allein, mein guter Franz ist noch in Kirchwalden. Es gibt viel beim Großhandel zu holen. Der Laden läuft besser denn je. Die Touristen kurbeln des Geschäft mächtig an.«
Die beiden Männer packten an.
»Vergelt’s Gott!«, sagte Veronika. »Wenn des so weitergeht, dann müssen wir dauerhaft eine Verkäuferin einstellen. Wir schaffen diesen Ansturm nicht mehr. Davon konnte ich auch Franz überzeugen.«
»Darüber wollen wir mit dir reden, Veronika.«
»So, kennt ihr jemanden, der Arbeit sucht? Es freut einen immer, wenn jemand Anteil nimmt. Sicher gibt es auch viele Neider. Sagen tun sie nix, aber ich kann es ihnen ansehen, wenn sie zum Einkaufen kommen.«